Aufwand Krafttraining

„Ich habe doch keine Zeit!“ – Das ist die Paradeausrede.

Dabei haben wir alle gleich viel Zeit. Die Frage ist nur, für was wir selbige nutzen. Folglich ist es eine Frage der Priorität.

Krafttraining ist gewissermaßen ein Ersatz für fehlende körperliche Aktivität, die den Menschen in seiner kompletten Menschheitsgeschichte schon immer geprägt hat.

Nun ist der Mensch ein Meister darin, sich das Leben leicht zu machen. Das hat uns heute in Summe ein unfassbar angenehmes Leben ermöglicht. Dennoch ist Anstrengung und schwere Arbeit ein wesentlicher Teil unserer DNA, genauso wie es auch die Nutzung unseres Gehirns ist.

Krafttraining ist der ideale Ersatz für unsere fehlende körperliche Aktivität und der Aufwand ist wirklich sehr gering.

Der Aufwand für ein Krafttraining heute – im Vergleich zum Leben vor 3000 Jahren – macht deutlich, wie wenig Zeit für sehr viel Nutzen nötig ist.

Leben vor 3000 Jahren

1. Tägliche körperliche Anforderungen:

– Vor 3000 Jahren war das Leben stark von körperlicher Arbeit geprägt. Menschen mussten jagen, sammeln, Landwirtschaft betreiben und schwere Lasten tragen. Diese alltäglichen Aktivitäten waren nicht in einer Stunde zu schaffen. Sie bestimmten einen großen Teil des Lebens.

– Bau- und Handwerks Arbeiten erforderten ebenfalls erhebliche körperliche Anstrengung. Das Tragen von Wasser, Holzhacken, Bauen von Unterkünften und die Herstellung von Werkzeugen und Waffen waren üblich und wurden von Menschenhand erledigt.

2. Naturgegebenes „Training“:

– Die körperliche Stärke wurde durch die tägliche Arbeit entwickelt und erhalten. Das Überleben und die alltäglichen Aufgaben hatten genügend körperliche Betätigung geboten.

– Bewegung und körperliche Arbeit waren integrale Bestandteile des Lebensstils. Die Menschen waren gezwungen, körperlich aktiv zu sein, um zu überleben.

Dennoch habe ich das Wort „Training“ in Anführungszeichen geschrieben, denn es ist korrekterweise schwere körperliche Aktivität und kein Training.

3. Mangel an spezialisierter Ausrüstung:

– Es gab keine speziellen Trainingsgeräte oder Fitnessstudios. und natürlich auch kein Interesse daran. Körperliche Stärke wurde durch die Nutzung natürlicher Ressourcen und durch improvisierte Mittel aufgebaut.

Krafttraining heute

1. Moderne Lebensweise:

– Heutzutage sind viele Berufe und tägliche Aktivitäten weniger körperlich anstrengend. Viele Menschen arbeiten in Büros oder in Berufen, die nur wenig körperliche Aktivität erfordern.

– Die fortschreitende Urbanisierung und Technologisierung haben den Alltag bequemer, aber auch bewegungsärmer gemacht.

2. Geplantes und strukturiertes Training:

– Um fit zu bleiben und Muskelkraft aufzubauen, müssen Menschen heutzutage bewusst Zeit für Krafttraining einplanen.

– Trainingsprogramme sind strukturiert und zielgerichtet, um effizient Körperkraft aufzubauen oder zu erhalten und um gesundheitliche Vorteile zu maximieren. Das bedeutet, dass mit viel weniger zeitlichem Aufwand viel mehr Kraft entwickelt werden kann, als mit einem scheren Leben.

– Ein schweres Leben kann nur die Anpassung an genau dieses Leben bewirken. Der Körper passt sich nicht an Dinge an, die nicht gefordert werden. Deshalb kann die explizite Anpassung von Kraft nicht über das Maß, das das Leben an Anforderungen bereitstellt, hinaus gehen.

3. Verfügbarkeit von Ausrüstung:

– Das Mittel der Wahl für ein möglichst effizientes Krafttraining ist die Langhantel. Damit trainieren wir normale menschliche Bewegungsmuster und schaffen es wirklich, den kompletten Menschen zu stärken, statt nur einzelne Muskeln.

– Moderne Fitnessstudios bieten eine Vielzahl von Geräten und anderen Hilfsmitteln bis hin zur Elektrostimulation, die dem Denken des Menschen entsprechen: nämlich sich das Leben möglichst leicht zu machen.  Doch in diesem Fall ist es geradezu Paradox, denn Krafttraining hat den Auftrag schwer zu sein, denn nur schwer macht stark. Stärke ist die Fähigkeit, Kraft an einem äußeren Wiederstand zu erzeugen!

– Ohne Zugang zu einer Langhantel oder zu einem Fitnessstudio gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Bodyweight-Training (z.B. Liegestütze, Klimmzüge) oder einfache Geräte wie Kettlebells und Widerstandsbänder zu nutzen und sich somit körperlich zu betätigen, ernsthaftes Krafttraining ist das fast nie und effizient ist es ebenfalls nicht.

4. Krafttraining vs hartes Leben

– Ein Punkt, der nie wirklich Beachtung findet, ist das Problem von relativ schwerer Arbeit, die häufig ausgeführt wird und womöglich auch noch einseitig ist. Ein hartes und schweres Leben, wie oben aufgeführt, ist im Vergleich zu unserem Krafttraining natürlich nicht schwer. Ansonsten könnte es ja nicht über viele Stunden und viele Tage hintereinander absolviert werden.

Es ist also nur relativ schwer und die hohe Wiederholungsrate macht gerne Beschwerden. Nichtideale Ausführungen und eine hohe Wiederholungsrate sind gerne Auslöser von Sehnenschmerzen, Gelenkschmerzen und Entzündungen.

So wie wir es von Menschen kennen, die auch heute das Prinzip von „relativ schwer und oft“ nutzen. Bei Berufen wie Umzugshelfer und Trainingsmethoden wie Crossfit oder Freeletics herrscht eben jenes Prinzip vor.  Ein Krafttraining wiederum, das optimierte menschliche Bewegungsmuster in möglichst perfekter Symmetrie nutzt und somit optimal wirkt, hat diese Problem nicht.

5. Zeitlicher Aufwand Krafttraining

– Ein qualitativ gutes Krafttraining benötigt je Einheit eine Stunde oder etwas mehr und das 2-3 mal die Woche. Das ist wirklich nicht aufwendig.

6. Wissenschaftliche Unterstützung:

– Krafttraining wird durch wissenschaftliche Erkenntnisse unterstützt, die effektive Trainingsmethoden, Erholungsphasen und Ernährungsstrategien untersuchen und empfehlen. Die Wirkungen von Krafttraining im gesundheitlichen Kontext sind unbestritten.

– Es gibt eine Fülle von Informationen und Ressourcen, die Menschen helfen, ihre Fitnessziele zu erreichen.

Zusammenfassung des Aufwands

Vor 3000 Jahren: Die körperliche Aktivität war in den Alltag integriert und notwendig für das Überleben. Der Aufwand war unfassbar groß und bestand darin, tägliche Aufgaben und Arbeiten zu erledigen.

Heute: Krafttraining erfordert dank idealer Planung und Strukturierung kaum Zeit, um einen körperlich weniger anstrengenden Alltag auszugleichen.

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